Montag, 3. Oktober 2011

Globalisation

5 Minuten nach dem letzten Eintrag hörte ich meine Combox ab und es war eine Nachricht drauf von der Firma, die mich hier mit medizinischen Utensilien beliefert:"Ihr Artikel ist in den USA leider nicht lieferbar, den hat der Hersteller nur in Europa im Sortiment." So viel zum Thema Sonne ;-). Mein Motto ist ja eher "Es kann ja nicht immer regnen" vom Film "The Crow". Bestelle ich den Artikel halt aus der Schweiz, meine Versicherung wird den Lappen, die der Transport kostet sicher verschmerzen können und die Schweizer Post freut sich. Eine meiner Bremsen ist dann auch noch gebrochen und auch hier ist es so, dass der amerikanische Hersteller mein Modell nicht im Sortiment hat. Heute morgen sollte ein Rehatechniker vorbeikommen um einen Augenschein zu nehmen. Für Rollstuhlunkundige: Nein, es ist nicht gefährlich, wenn man nur noch eine Bremse hat, da man nicht mit den Bremsen bremst sondern mit den Händen. Die Feststellbremsen sind vergleichbar mit der Handbremse beim Auto und werden vor allem bei Transfers (z.B. vom Rollstuhl ins Bett) gebraucht. Bei diesen Transfers muss ich nun etwas mehr aufpassen.

Die Schulwoche verlief relativ ereignisarm. In der Videoklasse drehen wir einen Dokumentarfilm zum Thema Sport an der UTA. Es ist eine Gruppenarbeit und die Filmmajor haben die Arbeit bereits an sich gerissen; ich helfe lediglich mit den Kontakten. Die Interdisciplinary Perspective Lektionen waren wie immer spannend. Der Professor ist ein Ex-Hippie und gleichzeitig Sohn eines Pfarrers. Er hat also christliche Wurzeln, ist aber Liberalist, was hier links von den Demokraten anzuordnen ist. Er sagt dann amüsante Dinge wie:"Das war bevor Jesus Republikaner wurde." Das Thema wird für das restliche Semester die Globalisierung sein und oft denke ich in diesen Lektionen, dass das was wir da hören und lernen etwas ist, was jeder Amerikaner hören sollte. Ich wollte schon immer mal in eine Vorlesung des Uni-Professors und Sängers von Bad Religion, Brad Griffin, der aber leider an der Uni in Los Angeles ist. Aber ich denke ich habe nun mit Prof. Welch etwas ähnliches hier.

Am Mittwoch war ich an einem Fotovortrag über eine grenznahe Stadt in Mexiko. Bandenkriege, Armut, Angst... das heftigste Bild war ein junges Paar, das im Auto sass. Eine Kugel hatte ihn und sie gleichzeitig getötet. Sie war schwanger.

Vorletzen Samstag war ich mit Goran, einem Italiener, der nicht besonders Stolz auf Berlusconi ist und Ellie in Dallas an einem Metalkonzert - das hatte ich vermisst. Eine Woche später, also Vorgestern hatte Zak vom Bikeshop Geburtstag und seine Kollegen veranstalteten eine kleine Party für ihn. Eine 3-Mann-Rockband spielte in einem offenen, hölzernen Gartenhäuschen und das Publikum sass davor. Das ganze erinnerte mich ein wenig an das Kultvideo von NOFX - "Ten years of fucking up!". Für Unterhaltung sorgten unter anderem ein Russe, der das gängige Klischee bestätigte, indem er eine halbe Flasche Vodka trank und dann nicht mehr ansprechbar war und der Sänger, der es liebt nackt bzw. nur mit seiner Gitarre bekleidet zu spielen. Irgendwann kam leider ein Bulle, der von der Nachbarschaft wegen dem Lärm aufgeboten worden war.

Mein Highlight im Basketball war letze Woche eine 84% Wurfquote bei 25 Freiwürfen. Insgesamt war ich mit der Woche allerdings nicht sonderlich zufrieden. Noch etwas mehr als 3 Wochen bis zum Saisonstart. Weil es individuell nicht klappte, geht das gesamte Team nun jeweils montags, mittwochs und freitags um 6.30 Uhr am Morgen! ins Fitnesscenter. Da ich erst um 10 Uhr Schule habe ist das für mich mehr als mühsam. Ich stehe auf, esse etwas Kleines, gehe Gewichte stemmen und dann zurück ins Bett.

Mit unserem besten Werfer, Thommy, war ich am Freitag einkaufen. Wir holten meinen Massagesessel ab und ich kaufte wiederum Allerlei um den Kühlschrank und die Regale zu füllen. Die Preise sind vergleichbar mit der Schweiz - vielleicht eher mit Deutschland. Was hier ausgesprochen günstig ist, ist das Fleisch. Ich habe 500 Gramm "Schweinsplätzli" für $4.80 gekauft. Die schmeckten in Kombination mit Pommes und angebratenen Zwiebeln und Champignons hervorragend, aber ich möchte gar nicht wissen, wie hier die Mastbetriebe aussehen. Endlich habe ich heute auch mal etwas gekauft um das Apartment etwas zu dekorieren. Ein 50x40cm grosses, gerahmtes Bild von einem VW T1 (Bully), der auf dem Highway Nr. 1 in Kalifornien fährt.

Es hat hier ein paar Tischtennis Tische und ich habe auch da einige Leute kennengelernt. Nächsten Samstag gehe ich mit dem Inder, Jay und seiner Chinesischen Kollegin ins benachbarte Fort Worth an ein Tischtennisturnier. Ich bin gespannt, wie das Niveau sein wird.

3 Kommentare:

  1. sali rolf

    esch emmer weder interessant dini biiträg z läse... wönschdr wiiterheen aus gueti äne am teich..

    glg
    ursi

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  2. ciao rolfsche!

    always a pleasure to read your posts. scheinst ja gut unterwegs zu sein. freut mich! stell doch bei gelegenheit mal ein paar bilder rein. waere cewl!

    take good care ma friend & happy greez,
    da buschma from india

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  3. hy rolf, lange nichts mehr gelesen, aber deine eintraege sind "lecker" zum lesen...ich hoffe es geht dir gut und du machst fortschritte! ich freue mich auf einen neuen eintrag von dir, bis bald, lg daenele

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