Letztes Wochenende spielten wir in Alabama gegen alle anderen drei Topteams unserer Liga und fuhren ausnahmslos deutliche Siege ein. Unsere Starting-Five war in Topform und ihre Ausgeglichenheit stellte unsere Gegner vor eine unlösbare Aufgabe. Nach diesem Turnier gehen wir als Favorit ins Finalrundenturnier welches vom 7.-10. März in Illinois stattfindet. Als Erstplatzierte nach der Vorrunde stehen wir bereits im Halbfinal und treffen da höchstwahrscheinlich auf Illinois, mit welchen wir bisher nie Probleme hatten. Zwei Spiele trennen uns vom Titel und die Stimmung im Team ist nach dem tollen Wochenende grossartig. Hier der Zeitungsartikel von heute: http://www.theshorthorn.com/index.php/sports/uta-athletics/29400-movin-mavs-nab-no-1-seed-for-national-tournament
Sobald ich erfahre, um welche Uhrzeit unsere Spiele stattfinden, werde ich dies hier posten und eine E-Mail an alle Freunde und Bekannte senden. Schliesslich würde ich mich sehr darüber freuen, wenn einige von euch zu Hause online mitfiebern würden.
Ausnahmsweise will ich heute keine Worte über die Schule verlieren - who cares anyway?! ;-)
Alles was in den nächsten eineinhalb Wochen zählt ist Basketball! Go Mavs!
Montag, 27. Februar 2012
Sonntag, 19. Februar 2012
Das zweite Semester hat begonnen
Das Turnier in Illinois ist mittlerweile schon einige Wochen hinter uns und auch der Schulalltag ist wieder eingekehrt. Da die Distanz mit 1300 Kilometern doch etwas weit für einen Bustrip gewesen wäre, bestieg das gesamte Team zum ersten Mal diese Saison ein Flugzeug um an einem Turnier teilzunehmen. Rollstuhlfahrer fallen im Alltag im Allgemeinen wohl weniger auf in den USA als in der Schweiz, aber wenn 14 davon mit Alltags- und Basketballrollstuhl unterwegs sind, dann erregt dies schon eine gewisse Aufmerksamkeit an einem Flughafen. Neben dem Fliegen war an diesem Trip speziell, dass es in Chicaco schneite und dementsprechend kalt war. Ich habe also trotz meinem Aufenthalt in Texas nun doch noch etwas vom Winter mitbekommen. Wahrscheinlich habt ihr dafür nur ein müdes Lächeln übrig, nach den eisigen Wochen, die ihr hinter euch habt?! Von Chicaco aus fuhren wir 2 Stunden mit einem Bus und hatten dann nach Ankunft noch am gleichen Abend unser wichtigstes Spiel des Turnieres. Gegen Wisconsin Whitewater hatten wir zuvor zweimal gewonnen und zweimal verloren und nach diesem Spiel sollte es 2-3 zu Gunsten von Whitewater heissen. Zwar schienen wir auf dem Feld das überlegene Team zu sein, aber die Wurfquote unseres Gegners war besser und obwohl es nicht optimal lief hielt unser Coach mehrheitlich an der Starting Five fest. Die übrigen Spiele gewannen wir alle mit 20 und mehr Punkten Vorsprung. Das nächste Wochenende haben wir noch einmal ein Turnier in Alabama und spielen da gegen die drei stärksten Konkurrenten. Das Ziel ist ganz klar, alle Spiele zu gewinnen um im Ranking vor dem Finalturnier auf dem ersten Platz zu stehen und für die erste Runde gesetzt zu sein. Andy ist mittlerweile von einem 4er auf einen 3er runtergestuft worden und unsere stärkste Formation ist ein 4-3-3-2-2. In den Trainings der letzten Woche vermochten Pone und ich jedoch zu zeigen, dass ein 4-4-3-2-1 eine Alternative sein kann. Meine Motivation war also etwas rückläufig, nun ist sie aber wieder voll da. Ich will spielen und ich will den Titel.
In der Schule läufts ganz gut. Spanisch ist wie immer, tendenziell vielleicht etwas schwieriger werdend. Wir Schüler bringen kaum etwas über die Lippen, aber lernen bereits das Präteritum und die Befehlsform. Die Deutschklasse zum Thema Film welche in Englisch unterrichtet wird ist spannend. Wir diskutieren viel, schreiben unsere Gedanken zu den Filmen wöchentlich in einen Blog und schauen natürlich auch Filme, angefangen 1920 mit „Das Kabinett des Dr. Caligari“, sind wir mittlerweile im 2. Weltkrieg angekommen. Die letzte Woche hatten wir das Thema „Jud Süss“, ein Propagandafilm. Die Filmplakate waren gar nicht so anders als die Abstimmungsplakate der SVP. Ich fühlte mich also sehr zu Hause. Im Französisch mussten wir als Gruppe ein kurzes Stück schreiben und vortragen. Das Auswendiglernen fiel mir ziemlich schwer und es gelang mir bis zum Schluss nicht 100%. Mit einem Zettel in der Hand brachte ich den 10-Minütigen Dialog hinter mich. Die Motivation für die Schule zu lernen ist deutlich geringer geworden. Mein Notendurchschnitt ist für das Team eigentlich wichtiger als für mich, da ich ja keinen Abschluss anstrebe. Für unseren Coach ist es aber einfacher, Geld aufzutreiben, wenn die Spieler in unserem Programm gute Noten haben. Dann wäre noch die Schwimmklasse. Zweimal pro Woche Schwimme ich für ca. 35-40 Minuten abwechselnd Brust und Rücken. Brust ist sehr mühsam, da ich weil ich meine Beine nicht bewegen kann, keine ideale Wasserlage habe und nur langsam vorwärts komme. Korrigiere ich dies mit Schwimmhilfen an den Füssen, habe ich mühe den Kopf aus dem Wasser zu kriegen um zu atmen. Rücken ist viel entspannter – bringt mir aber wohl konditionell und auf jeden Fall für meine Lungen (habe wegen meiner Lähmung nur 50% Lungenvolumen) nicht sehr viel. Jedenfalls macht mir das Schwimmen nicht so richtig Spass und ist eher ein Muss, weil es in meinem Stundenplan steht.
Highlights in den letzen Wochen waren, dass ich bei Hattrick (ich spiele seit 2006 ein Fussballmanager Online Spiel) meine Liga äusserst knapp gewonnen habe und nun in die 2. Liga aufgestiegen bin. Ich bin nun unter den besten 40 Managern von 28500 Schweizern. Das College Park Center wurde vor kurzem mit Basketballspielen der Fussgängermannschaften und einer grossen Show eröffnet. Es ist ein tolles Stadion, in welchem ich leider nicht mehr spielen werde. Letzten Mittwoch hat’s mich in einem Trainingsspiel gegen Dallas ziemlich erwischt, als ich mit dem Kopf hart auf dem Parkettboden aufschlug. Ich war eine halbe Minute lang ziemlich benommen und hinterliess eine zünftige Blutpfütze. Zehn Minuten später hörte es auf zu bluten und ich war wieder einsatzfähig. Glücklicherweise spürte ich später keine Nachwirkungen, nutzte diesen Unfall aber für eine Absenz im Schwimmen. Ein weiterer negativer Zwischenfall war der Verlust meines Billighandys, welches ich mittlerweile aber durch ein anderes Billighandy ersetzt habe. Die letzten zwei Wochen waren in Sachen Kommunikatin mit meinen Kollegen – richtige Freundschaften haben sich leider bis jetzt nicht entwickelt – eher schwierig. Ein Facebook-Abstinenzler braucht zu Mindest ein Handy.
unser Coach Doug Garner
Andy in action
College Park Center
die Pommes Gabel und der Serj sweater verraten ihn
unser Team
Doppelgänger1: Guido A. Zäch als unser Schiedsrichter
Doppelgänger2: Französischer Surfer den Damian und Daniela auf
ihrer Weltreise kennengelernt haben
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